Baukosten explodieren, Löhne am Bau steigen, Materialien werden teurer - das wirkt sich auch auf die Beiträge für Wohngebäudeversicherungen aus. Doch wieso eigentlich? Welche Zusammenhänge hier greifen, was auf Eigentümer zukommt und wie du jetzt schon darauf reagieren kannst, liest du hier.
Inflation in Europa - allmählich ächzt Deutschland unter höheren Preisen. Nicht nur Dinge für den alltäglichen Bedarf kosten mehr Geld: Auch die Baupreise steigen. Im Jahr 2023 steht deshalb ein großer Anstieg des Baupreisindex bevor. Das wiederum führt zu höheren Prämien bei Wohngebäudeversicherungen. Doch wie hängt das eine eigentlich mit dem anderen zusammen?
Wohngebäudeversicherung: Entscheidend ist der Wiederherstellungswert
Auch wenn du bereits ein Haus besitzt, ist die Entwicklung des Baupreisindex relevant für dich. Der Hintergrund: Mit einer Wohngebäudeversicherung stellst du unter anderem sicher, dass du dein zerstörtes Zuhause – etwa nach einem Feuer oder einem Sturm – durch eine gleichwertige Immobilie ersetzt bekommst. Dieser sogenannte Wiederherstellungswert muss regelmäßig angepasst werden. Logisch: Ein 1980 errichtetes Gebäude hatte damals einen niedrigeren Neubauwert als ein entsprechendes Haus 2022. Denn die Preise für Baumaterialien sind seitdem ebenso gestiegen wie die Löhne, außerdem gibt es jetzt strengere Umweltvorgaben. An diesem – mit der Zeit normalerweise steigenden – Wiederherstellungswert orientiert sich die Versicherungssumme der Wohngebäudepolice, aus der sich wiederum die Beitragshöhe ergibt. So weit, so gut.
Doch wie kommt nun der Wiederherstellungswert eines Gebäudes zustande? Dabei spielen zwei zentrale Faktoren eine Rolle: der Baupreisindex und der sogenannte „Wert 1914“.
Was bedeuten Baupreisindex und Wert 1914?
Zuerst zum Baupreisindex: Er spiegelt die Entwicklung der Baupreise wider. Diese Messzahl wird vom Statistischen Bundesamt jährlich ermittelt. Hier sammeln sich die Kosten für Neubau (Rohbau und Ausbau) sowie für Instandhaltungsmaßnahmen an Wohn- und Gewerbebauten. Dazu zählen beispielsweise Beton- oder Dachdeckerarbeiten. Bauherren erfahren also, mit welchen Kosten sie für die beauftragten Bauleistungen rechnen müssen.
Im Jahr 2000 lag er beispielsweise bei 1.031,5 und kletterte bis 2022 auf 1.668,2. Für nächstes Jahr wird ein besonders großer Sprung auf dann 1.961,4 erwartet. Damit steigt auch der Wiederherstellungswert von Immobilien. Um diesen auf den Euro genau zu ermitteln, wenden Versicherer eine weitere Rechengröße an: den bereits erwähnten Wert 1914.
Warum 1914? Weil jenes Jahr das letzte vor der großen Inflation war, in dem noch stabile Baupreise herrschten, die durch Gold gedeckt waren. Den Wert 1914 (auch: 14er Wert) ermittelt üblicherweise ein Sachverständiger. Kriterien sind unter anderem der Gebäudetyp (Anzahl der Etagen, Dachform und anderes), die Wohnfläche, Bauausführung, etwaige Sonderausstattungen oder das Vorhandensein von Nebengebäuden. Dieser Wert wird mit dem Baupreisindex multipliziert und anschließend durch 100 geteilt. Das Ergebnis ist der Wiederherstellungswert deines Gebäudes.
Beispiel: So berechnest du den Neubauwert deines Hauses
Eigentlich also gar nicht so kompliziert: Nehmen wir an, der 1914er-Wert deines Hauses wird auf 35.000 Mark taxiert. Der Baupreisindex 2022 liegt bei 1.668,2. Die Rechnung sähe so aus:
Es würde also 583.870 Euro kosten, dein zerstörtes Haus in gleicher Größe und Qualität wieder aufzubauen.
Steigt der Baupreisindex 2023 aber wie prognostiziert auf stolze 1.961,4, läge der Wiederherstellungswert bereits bei 686.490 Euro. Entsprechend müsste die Versicherungssumme erhöht werden. Und damit auch die Beiträge.
Steigende Versicherungsbeiträge - Was kannst du tun?
Dass die Prämien deiner Wohngebäudeversicherung steigen, ist ganz normal. Meistens bedeutet es, dass sich dein Versicherungsschutz den aktuellen Verhältnissen anpasst. In manchen Fällen hast du aber auch ein Sonderkündigungsrecht - oder kannst der Anpassung deines Beitrages widersprechen.
Du fragst dich, wieso der Beitrag für eine Wohngebäudeversicherung steigt? Wann und wie du kündigen kannst? Lies diesen Blogartikel.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass du genau weißt, welche Konditionen dein Tarif genau enthält. So kannst du besser vergleichen und gegebenenfalls wechseln. Auf jeden Fall solltest du bei der Wahl deines Versicherers genau hinschauen.
Moderne Versicherer wie Enzo arbeiten schlanker und effektiver als die meisten herkömmlichen Versicherungsunternehmen. Außerdem unterstützen sie dich aktiv bei der Schadensprophylaxe. Die Philosophie dahinter: Größere Schäden an deinem Zuhause sollen gar nicht erst entstehen - das wirkt sich positiv auf die Beitragsentwicklung aus. Smarte, digitale Versicherer können deshalb auch besonders gute Konditionen anbieten.
Schau dich doch einfach mal auf der Enzo-Website um und lass dir ein unverbindliches Angebot für dein Haus erstellen. Das geht mit nur wenigen Klicks!
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