Ein Appell an unsere Versicherungen

Ein Appell an unsere Versicherungen
Bildquelle: Canva.com

Versicherungen stehen für Sicherheit: Sie retten Leben und schützen Existenzen. Daher wundert es nicht, dass sie seit vielen Generationen fester Bestandteil unserer Gesellschaft sind. So lange, dass viele Produkte veraltet sind, obwohl es immer neuere Technologien gibt, die so vieles verbessern (könnten).

Versicherungen tragen zum Wohl der Gesellschaft bei

Obwohl jeder im Grunde weiß, was Versicherungen sind, muss man sich immer wieder ihre Bedeutung vor Augen führen: Versicherer übernehmen Risiken und erhalten das gesellschaftliche Wohlergehen und Wohlstand. Darauf verlassen sich zahlreiche Menschen. Ganz essentiell beginnend bei Kranken- sowie Sozialversicherung, entfaltet sich das in einer großen Produktvielfalt.

Die laut GDV 454 Millionen Verträge zeigen schwarz auf weiß, wie tief Versicherungen in Deutschland verankert sind. Sowohl die Zahl an Abschlüssen als auch die Höhe der Versicherungsbeiträge steigt. Da verwundert es nicht, dass die Versicherungswirtschaft hierzulande eine der umsatzstärksten Branchen ist.

Für jeden Einzelnen bedeutet Versicherung aber vor allem eines: Sicherheit in Krisenzeiten. Doch wie gut passen die Versicherungen, so wie sie sind, noch zu unserem Lifestyle?

Technologie hat die Bedürfnisse verändert

Technologie hat uns alle fest im Griff. Das Leben hat sich stark gewandelt und smarte Geräte begleiten den Alltag nahezu aller Menschen. Das hat die Welt digitaler und schneller werden lassen. In den meisten Fällen sogar besser: Entwicklungen mit echtem Impact sind beispielsweise in der Mobilität und auch im medizinischen Bereich zu finden. Hier wird das Leben durch sie sicherer und wieder lebenswert.

Doch das Potenzial muss noch weiter ausgeschöpft werden. Nicht nur ist der neueste technologische Stand noch nicht in allen Bereichen angekommen. Sondern es geht um vielmehr: Die sinnvolle wie gleichermaßen sichere Nutzung von Daten und intelligenten Systemen, um Prozesse und Produkte zu optimieren.

Nur so kann ein Produkt unseren neuen (digitalen) Bedürfnissen in Zukunft gerecht werden. Das gilt auch oder ganz besonders für Versicherungen.

Big Data, KI & Co.: Fortschritt will genutzt werden

Das IoT - Internet of Things - ist inzwischen nicht mehr nur ein Buzzword, sondern fester Bestandteil unseres Alltags. Vernetzte Autos verarbeiten Staudaten in Echtzeit und die Essenslieferung kann am Handy bis zur Haustüre verfolgt werden. Künstliche Intelligenz und Data Analytics machen Abläufe effizienter und schneller.

Wieso erhalten diese Technologien bisher nur zögerlich Einzug in die Versicherungsbranche? Wo es bei Versicherungen im Kern doch um Daten und klar definierte Ereignisse geht. Zum Beispiel könnte die Risikobewertung genauer, das Underwriting smarter und der Abschluss einer Versicherung einfacher werden. Insgesamt können Technologien dabei helfen, die Effizienz zu erhöhen, wodurch sich kosten Sparen und Kundennutzen erhöhen ließen.

Die Vorteile moderner Technologien überwiegen, dennoch ist der Einsatz aktuell noch überschaubar - zum Nachteil der Versicherungskunden. Erste Bewegungen finden sich beispielsweise im Bereich der Krankenversicherung, wo Fitness-Tracker gefördert werden. Die smarten Alltagsbegleiter sollen zu einem aktiveren und damit gesünderen Leben anregen. Sogar die Vitalfunktionen können viele Geräte im Blick behalten.

Im Automobilbereich gibt es einen vergleichbaren Ansatz: Sensoren messen das Fahrverhalten und übertragen die gesammelten Daten an die Kfz-Versicherung. Das Modell soll zum sicheren und vorausschauenden Fahren anregen, aber auch - zumindest perspektivisch - in einer fairen Beitragszahlung münden.

Entwicklungen wie diese zeigen, wohin die Reise in Zukunft geht: Die bessere Versicherung wird Technologie in ihrer DNA haben müssen.

Akutes Risiko: Veraltete Policen für Wohneigentümer

Schmerzlich vermisst werden solche Entwicklungen im Bereich Wohngebäudeversicherungen - sie befinden sich seit mehr als 100 Jahren auf demselben Stand. Dabei lauern gerade hier hohe finanzielle bis existenzielle Risiken. Nicht umsonst gilt die Wohngebäudeversicherung eigentlich als eine der wichtigsten.

Das von Hochwasser und Überschwemmungen geprägte Jahr 2021 hat uns die Defizite schonungslos vor Augen geführt: Veraltete Produkte sowie langsame Prozesse machten es den Betroffenen zusätzlich schwer. Monatelang wartete manch einer, dass ein Gutachter vor Ort den Schaden einschätzt - bevor die Bewohner in die Überbleibsel ihres Zuhauses zurückkehren und mit den Aufräumarbeiten beginnen konnten.

Doch weniger als die Hälfte der Menschen hatte laut GDV ihr Eigenheim ausreichend gegen solche Gefahren versichert. Vielen dürfte das zuvor nicht einmal bewusst gewesen sein: Alte Verträge decken meist weniger Risiken ab und intransparente Leistungen sorgen parallel dafür, dass man sich in falscher Sicherheit wähnt.

Eine neue DNA für die Wohngebäudeversicherung

Der Handlungsbedarf ist enorm. Die Aufgabe liegt nun darin, zeitgemäßen und leistungsstarken Versicherungsschutz zu bieten, den sich jeder leisten kann. Ohne böse Überraschungen im Schadensfall, ohne lange Wartezeiten. Schnelle Reaktionszeiten und Transparenz müssen selbstverständlich werden. Die moderne Gesellschaft will sich auf genauso moderne Versicherungen verlassen können - mit mehr Technologie in ihrer DNA.

Die entscheidende Frage ist nur, wer wird diese Entwicklung antreiben, etablierte Versicherer oder innovative Startups?


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