Wohngebäudeversicherung - Must-have oder nice-to-have?

Wohngebäudeversicherung - Must-have oder nice-to-have?

Als du dir den Traum vom Eigenheim erfüllt hast, war das die wohl wichtigste, finanzielle Entscheidungen in deinem Leben. Dieses wertvolle Investment sollte auch umfassend abgesichert werden. Denn es lauern viele Gefahren. Du fragst dich, ob die Absicherung gegen Feuer, Hagel & Co. wirklich unverzichtbar ist? Drei Argumente, die dafür sprechen.

Direkt vorweg: Die Wohngebäudeversicherung ist grundsätzlich keine gesetzliche Pflichtversicherung. Jeder Eigentümer entscheidet freiwillig, gegen welche Gefahren und Risiken er seine Immobilie absichern möchte – und in welchem Umfang. Treten allerdings Schäden auf, trägst du die finanziellen Folgen dann auch ganz allein. Je nach Ausmaß kann das Unsummen verschlingen, die sich nicht ohne Weiteres stemmen lassen.

Was genau deckt eine Wohngebäudeversicherung ab?

Die Wohngebäudeversicherung sichert Schäden ab, die am Gebäude selbst und mit diesem fest verbundenen Bauteilen entstanden sind. Dabei deckt sie mindestens die folgenden drei Risiken ab:

  • Feuer - Brand, Blitzschlag, Explosion, Implosion, Überspannungsschäden
  • Leitungswasser - Rohrbruch, Frost, Leitungsschäden, Wasserbetten und Aquarien
  • Sturm und Hagel - inklusive Schäden an Antennen und Satellitenanlagen, Markisen, Überdachungen

Wer mehr will, sollte sich genau informieren: Die Leistungen können bei vielen Anbietern durch einzelne Zusatzbausteine erweitert werden, beispielsweise durch Elementarschutz, Glasschutz, Vandalismus, Photovoltaik und Allgefahrendeckung.

Doch zurück zur grundlegenden Wohngebäudeversicherung - ist sie denn nun ein Must-have oder eher nice-to-have? Drei Argumente, warum du eigentlich gar nicht um eine Wohngebäudeversicherung herum kommst.

Argument  1: Schäden am Wohngebäude betreffen jeden Zehnten

Schauen wir uns die aktuellen Zahlen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) an. Diese zeigen eindeutig, dass sich die Schadensfälle im Vergleich zu den Vorjahren vervielfachten: So zählten die deutschen Wohngebäudeversicherer im Jahr 2020 mehr als 2,2 Millionen Schadensfälle. In diesem Zeitraum zahlten sie mehr als 5,8 Milliarden Euro an die Versicherten aus.

Zwei Millionen Schadensfälle im Jahr – das heißt bei 80 Millionen Menschen in Deutschland: Statistisch gesehen trifft es eine von 40 Personen. Hinzu kommt: Nicht alle 80 Millionen Menschen hierzulande haben eigene Immobilien, sodass also die Schadenswahrscheinlichkeit tatsächlich deutlich höher ist.

Wir können es noch anschaulicher machen: Rund 30 Prozent der Deutschen wohnen laut Statistischem Bundesland in einem Einfamilienhaus, sechs Prozent besitzen ein Zweifamilienhaus und 2,2 Prozent haben eine Immobilie mit mehreren Wohnungen. Somit ist sogar knapp jeder Zehnte von einem Wohngebäudeschaden betroffen.

Argument 2: Deine Finanzierungsbank möchte Sicherheit

Wenn du deine Traumimmobilie gefunden hast oder selbst bauen möchtest, wirst du dein Haus sicherlich durch die Bank finanzieren müssen. Und spätestens dann wird die Wohngebäudeversicherung Pflicht. Schließlich stellt die Immobilie für das Kreditinstitut eine Sicherheit dar, solltest du einmal die monatlichen Raten nicht mehr bedienen können. Daher ist eine der Bedingungen, die deine finanzierende Bank von dir verlangen kann, dass du eine entsprechende Police vorweisen kannst. Hinzu kommt: Im eventuellen Schadensfall kann die Bank durch die Versicherungsleistung das Darlehen ausgleichen.

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Übrigens: Planst du ein Haus zu bauen, solltest du in jedem Fall auch eine Feuerrohrbauversicherung abschließen.

Argument 3: Wachsende Risiken lassen Ruf nach Pflicht lauter werden

Die extremen Unwetter der vergangenen Jahre haben es gezeigt: Naturkatastrophen treten in Deutschland immer häufiger und heftiger auf. Klimaforscher sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der menschengemachten Klimaveränderung und Extremwetter-Ereignissen. Ein jüngstes Beispiel ist das folgenreiche Hochwasser im Sommer 2021.

Sind die eingetroffenen Risiken inbegriffen, übernimmt die Wohngebäudeversicherung die Kosten für die Beseitigung und Reparatur von Schäden, die direkt am Gebäude infolge von Feuer, Leitungswasser und Sturm und Hagel entstehen können.

Hinzu kommt: Viele Bundesländer haben beschlossen, Betroffene nicht mehr finanziell zu entschädigen. Der Ruf nach einer gesetzlichen Pflichtversicherung wird immer lauter. Denn damit ließe sich nicht nur der Versicherungsschutz in gefährdeten Gebieten insgesamt stärken, zudem würden damit auch Anreize zur besseren Schadenprävention geschaffen.

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Aber Achtung: Nicht alle Naturereignisse werden von einer Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Hier gilt es, genau hinzuschauen. Erfahre mehr zum Thema Naturgefahren und warum du dein Zuhause absichern solltest im Artikel zu Elementarschäden.

Wir fassen zusammen
Obwohl die Wohngebäudeversicherung nicht gesetzlich verpflichtend ist, kommst du nicht um sie herum - und das ist auch gut so! Genau wie bei anderen Versicherungen gilt dabei: Auf die Konditionen kommt es an.


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