Schimmel im Haus – das ist nicht nur unschön, sondern auch gesundheitsschädlich. Wie du die gefährlichen Sporen bekämpfen und Schimmelbildung verhindern kannst, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Du siehst sie nicht, du hörst sie nicht und im Normalfall riechst du sie auch nicht: Schimmelpilze bevölkern unsere gesamte Umwelt – und erfüllen durchaus nützliche Aufgaben. Beispielsweise helfen sie bei der Zersetzung von abgestorbenen organischen Stoffen und sind damit ein wichtiger Bestandteil des Stoffkreislaufes. Als mikroskopisch kleine Sporen treiben sie durch die Luft. Das allein ist erstmal kein Problem. Es kann aber zu einem werden.
Experten warnen vor Gesundheitsschäden
Schimmelpilzsporen lieben Feuchtigkeit. Und, wie erwähnt: Sie ernähren sich von organischen Stoffen. Dazu zählen auch Holz, Gummi – und Tapeten. Kommen beide Komponenten zusammen, vermehren sich die Sporen zu größeren Schimmelpilzkolonien. Das passiert zunächst im Verborgenen und macht sich lediglich durch einen modrigen Geruch bemerkbar. Es dauert allerdings nicht lange, bis der Schimmel als hässlicher Fleck an der Wand, an Zimmerdecken oder in Fensterfugen sichtbar wird.
Damit beginnt dann aber tatsächlich das Problem. Denn: „Schimmelbefall führt nicht nur zu Materialschäden, sondern ist auch gesundheitsschädlich", so eine Warnung des Bundesumweltministeriums. „Vor allem die Sporen können
Hautreizungen und Schleimhautentzündungen, Allergien und Asthma auslösen.“
So beugst du Schimmelbildung vor
Am besten ist also, wenn du es gar nicht erst so weit kommen lässt. Mit diesen Tipps kannst du Schimmelbildung verhindern:
- Lüften ist das A und O
Das Wichtigste ist, immer gut zu lüften und zu heizen. Damit verhinderst du, dass sich in der Wohnung oder im Haus Feuchtigkeit absetzt. Begünstigt wird Schimmelbildung, wenn die Feuchtigkeit in warmer Umgebung auf kalte Stellen trifft und dort kondensiert. Am besten beugst du mit mehrmaligem Stoßlüften am Tag vor, das heißt: die Fenster mehrere Minuten lang weit aufmachen. - Warme Räume
Außerdem solltest du darauf achten, dass die Temperatur in keinem Raum unter 18 Grad sinkt. - In Gebäuden mit nicht optimaler Wärmedämmung ist es ratsam, zwischen Möbeln und Wänden einen Mindestabstand von fünf bis zehn Zentimetern einzuhalten. Das gilt vor allem für Außenwände, die oft noch kälter sind.
- Abfälle schnell entsorgen
Ein weiterer Tipp: Biomüll immer nur kurze Zeit in der Wohnung lassen und möglichst schnell draußen in der Biotonne entsorgen. Denn vermodernde Lebensmittel sind ein Fest für Schimmelpilze.
Was tun, wenn Schimmel trotzdem auftaucht?
Bei allen Vorsichtsmaßnahmen gegen Schimmelbildung tritt er dennoch immer wieder mal auf. Das liegt zum Beispiel auch an wirksameren Energiesparmaßnahmen wie optimal abgedichteten Fenstern. Diese sind eigentlich sinnvoll, reduzieren andererseits aber auch den wichtigen Luftaustausch. Deutsche Versicherer verzeichnen auch deshalb eine Zunahme bei den Meldungen von Schimmelpilzen.
Solltest du in deinem Zuhause kleinere Schimmelflächen entdecken, kannst du sie selbst entfernen. Die Verbraucherzentralen empfehlen dazu Ethylalkohol oder Wasserstoffperoxid (in jedem Fall die Sicherheitshinweise beachten und Gummihandschuhe tragen!). Chemische Schimmelkiller helfen ebenfalls, gelten aber gleichzeitig als Umweltkiller. Insgesamt gilt: Vorsichtig agieren und im Zweifel lieber einen Fachmann ranlassen.
Als Folge von Rohrbrüchen oder Überschwemmungen kann sich Schimmel allerdings auch großflächig ausbreiten. Wenn es erst spät entdeckt wird, ist dein Haus vielleicht sogar nicht mehr bewohnbar. Dann kommt es darauf an, eine gute Hausrat- beziehungsweise Wohngebäudeversicherung zu haben.
Welche Versicherung kommt denn für welchen Schaden auf?
Bei größerem Schimmelbefall bleibt nichts anderes übrig, als einen Fachbetrieb mit der Sanierung zu beauftragen. Das kostet natürlich. In vielen Fällen kannst du dich bei Schimmelbefall an deine Versicherung wenden - doch an welche? Zunächst gilt es zu prüfen, welche Ursachen dem Schimmel zugrunde liegen. Erst dann kannst du entscheiden, welchem Versicherer du deinen Schaden meldest.
Für den Fall, dass du dein Haus oder deine Eigentumswohnung vermietet hast, bist du grundsätzlich verpflichtet, Schimmel beseitigen zu lassen. Das gilt allerdings nicht, wenn der Schaden durch mangelhaftes Lüften und Heizen des Mieters entstanden ist. So etwas kann ein Schimmelgutachter feststellen. Es gibt aber auch viele andere Ursachen für Schimmelbildung im Haus:
Fehler in der Bauphase: Tritt Schimmel im Mauerwerk auf, weil bei der Erstellung der Immobilie nicht fehlerfrei gearbeitet wurde, haftet die ausführende Baufirma. Das Unternehmen wird die Forderung dann sicherlich an seine Haftpflichtversicherung weiterleiten.
Wasserschaden außerhalb des Rohrsystems: Der Schlauch deiner Waschmaschine ist geplatzt und hat große Wassermengen verteilt? Verursacht dieses Malheur später eine Schimmelbildung, regelt das die Hausratversicherung. Sind jedoch auch Gebäudebestandteile betroffen, sieht es nochmal anders aus: Bewohnst du die betroffene Immobilie selbst, greift die Wohngebäudeversicherung. Wohnt ein Mieter in deinem Haus, sollte dieser seine Haftpflichtversicherung kontaktieren.
Wasserschaden durch Rohrbruch: Ein Leitungswasserschaden kann aber auch innerhalb der Wand durch ein Leitungsleck oder stark beschädigtes Rohr entstehen. Auch dann greift deine Wohngebäudeversicherung – unabhängig davon, ob es sich um eine selbst genutzte Immobilie handelt oder diese vermietet wird.
Schimmel durch Unwetter: Auch nach Starkregen oder Hochwasser können Schimmelschäden vorkommen. In diesem Falle greift entweder die Hausratversicherung oder die Wohngebäudeversicherung. Auch hier richtet es sich danach, was beschädigt ist. In einem solchen Fall muss deine Police meist den zusätzlichen Baustein Elementarschutz enthalten.
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