Starkregen, Hochwasser & Co.: Mach dein Zuhause gegen Wasserschäden stark

Starkregen, Hochwasser & Co.:  Mach dein Zuhause gegen Wasserschäden stark
Bildquelle: gettyimages / Willowpix

Es ist Regenzeit! Wie gut ist dein Haus geschützt? Denn große Wassermengen können unberechenbar, schnell zur Bedrohung werden. Es gibt einige Maßnahmen, mit denen du dein Eigenheim gegen Wasserschäden von außen aufrüsten kannst.

Schäden in Folge von starken Regenfällen verschlingen nicht nur viel Geld und verursachen Schmutz - sie kosten dich schlimmstenfalls dein Zuhause. Jeder hat wohl noch die schrecklichen Bilder des Ahrtal-Hochwassers im Sommer 2021 vor Augen: Überschwemmungen nach Starkregen forderten 134 Menschenleben und richteten Millionenschäden an. Damit nicht genug: Viele Betroffene stellten zu spät fest, dass ihr Zuhause nicht ausreichend versichert war.

Da es immer häufiger und heftiger zu Starkregen und Überschwemmungen kommt, ist es wichtiger denn je, gut vorbereitet und abgesichert zu sein. Zunächst schauen wir uns an, wie genau Wasserschäden am Haus durch Einwirkungen von außen entstehen können.

Wasser klopft nicht an die Tür


Im Wesentlichen gibt es drei Möglichkeiten, wie Wasser in dein Haus gelangen und Schaden anrichten kann:

  • Starkregenabflüsse und damit einhergehende Überschwemmungen. Risikostellen sind dabei vor allem Kellertüren, -treppen und -fenster, Leitungsdurchbrüche in der Wand, Garageneinfahrten, Lichtschächte und Schäden am Dach. Kurz: Alle gewollten und ungewollten Öffnungen am Haus.
  • Rückstau in der Kanalisation. Das ist besonders unangenehm: Wenn Abwasserkanäle die Fluten nicht mehr aufnehmen können, kann es passieren, dass sie über Hausanschlüsse (Waschmaschinen und - becken, Toiletten, Duschen und andere) ins Innere gedrückt werden. Abhilfe schaffen spezielle Rückstausicherungen. Diese brauchen jedoch auch eine fachgerechte Wartung, denn Verschmutzungen, Ablagerung oder Verschleiß von Dichtungen beeinträchtigen die Funktion von Rückstauklappen im Laufe der Zeit.
  • Sickerwasser: Es sickert zunächst einmal im Boden ein, staut sich dann aber auf tieferen Ebenen. Diese nicht sichtbaren Wassermengen können zur Bedrohung für Kellerwände werden. Langsam aber bahnt sich die Feuchtigkeit ihren Weg nach drinnen. Dieses Risiko besteht vor allem bei älteren Gebäuden, in denen keine ausreichende Kellerabdichtung eingebaut wurde. Oder wenn ebendiese beschädigt ist.

Wenn's passiert: Was du im Falle eines Wasserschadens durch Starkregen und Co. beachten solltest, erfährst du hier.

Damit dein Wohneigentum bei einer Überschwemmung bestmöglich geschützt ist, kannst du einiges tun. Ergreifst du rechtzeitig Maßnahmen, lassen sich Schäden durch Wasser klein halten oder sogar verhindern. Einiges lohnt sich vor allem, wenn du ein Haus neu baust. Aber auch bei einer Bestandsimmobilie hast du einige Stellschrauben, um dein Haus vor Wasserschäden zu schützen.


Wasserschäden vorbeugen: Maßnahmen beim Neubauen


Das fängt schon beim Hausbau an: früh genug der Risiken bewusst werden. „Wer neu baut, sollte schon in der Planungsphase den Architekten auf das Thema Hochwasserschutz ansprechen“, rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf seinem Verbraucherportal „dieversicherer.de“. Welche Gefahren konkret drohen, erfährt man beispielsweise bei der Gemeinde. Sie stellt in der Regel sogar Karten für die Hochwasser- oder Starkregengefährdung bereit.

Grundsätzlich empfiehlt es sich: Auf dem eigenen Grundstück möglichst wenig Fläche versiegeln. So kann möglichst viel Wasser im Erdreich versickern. Dann musst du natürlich auch die Lage des Hauses berücksichtigen. Grundstücke am Fuße eines Hanges oder in einer Mulde bergen ein erhöhtes Risiko. In so einer Lage kann es nicht schaden, besonders heikle Stellen mit Mauern oder Erdwällen zu sichern.

In deinem Neubau solltest du am besten auch gleich Rückstauklappen zum Schutz vor eindringendem Wasser aus einer überlasteten Kanalisation einbauen lassen. Und: Hauseingänge sollten nicht ebenerdig liegen, sondern über eine Stufe erreichbar sein.


Gebäude gegen Wasserschäden aufrüsten: Das raten Experten


Viele Schutzvorrichtungen lassen sich auch nachträglich anlegen. Zum Beispiel im Umfeld deiner Immobilie - zum Beispiel sogenannte Retentionsmulden, in denen sich bei Starkregen das Wasser wie in einer großen Wanne im Boden sammelt. Andere Speicher, etwa unterirdische Zisternen, erfüllen denselben Zweck. Begrünte Dächer halten Regenwasser zumindest kurzfristig und entlasten die Kanalisation.

Am Gebäude selbst kommt es darauf an, die größten Schwachstellen abzudichten. Der GDV empfiehlt hier unter anderem:

  • Tief liegende Türen und Fenster sollten möglichst druckwasserdicht sein.
  • Auch Außenwände müssen wasserdicht sein, vor allem in den Sockelbereichen.
  • Durchlässe für Strom-, Gas- und Telefonleitungen sollten mit Dichtungsmaterial verschlossen werden.
  • Die Oberkanten von Kellertreppen sollten mindestens 10 Zentimeter aus dem Boden herausragen, ebenso Lichtschächte. Aufkantungen sind auch bei fertigen Häusern nachträglich noch möglich.
  • Zufahrten zu tiefer liegenden Garagen können durch Bodenschwellen vor herabfließendem Wasser geschützt werden.
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Wichtig dazu: Von "Selbsthilfe" raten beim Überschwemmungsschutz alle Experten ab. Lass sämtliche baulichen Maßnahmen und Installationen von Profis durchführen.


Schnell reagieren bei Starkregen und Hochwasser


Das Heikle an Überschwemmungen ist, dass sie in der Regel nicht mit allzu langer Vorlaufzeit kommen. Deshalb ist es ratsam, beispielsweise Material für Sandsäcke im Haus parat zu haben. Unwetterwarn-Apps schlagen vor drohendem Starkregen, Überschwemmungen und anderen Katastrophen Alarm. Um dich rechtzeitig zu informieren, kannst du dir Apps wie NINA vom Bundesamt für Bevölkerungsschutzes (hier mehr dazu) oder auch KATWARN herunterladen.

Droht nasses Ungemach, bekommst du eine Benachrichtigung. Hast du noch genug Zeit, solltest du in einem solchen Fall gefährliche Stoffe wie Chemikalien – sofern vorhanden – oder wertvolle Gegenstände rechtzeitig an einem sicheren Platz im Haus lagern. (Und dich und deine Liebsten in Sicherheit bringen!)

🔎
Überprüfe deine Wohngebäudeversicherung. In welchem Umfang deckt sie Schäden durch Naturereignisse ab? Für Schäden durch extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen brauchst du in der Regel eine sogenannte Elementarschaden-Police. Wieso dieser Zusatzbaustein entscheidend sein kann, erfährst du in diesem Artikel.

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